Label Übergabe Familie Ackermann Neukirch-Egnach

24.11.2022 14:34:17

Neukirch-Egnach TG: «Lignum» vergibt besonderes Label für Holzbau

 

Im Birmoos gibt es einen ausgezeichneten Laufstall

 

Auf dem Milchwirtschaftsbetrieb von Lukas Ackermann und Tanja Stäheli im Neukirch-Egnacher Weiler Birmoos hängt seit letzter Woche die rote Plakette «Schweizer Holz».

 

Thomas Güntert

 

Lukas Ackermann und Tanja Stäheli erhielten vom «Lignum Ost» Geschäftsführer Simon Biegger für den Anbau eines offenen Freilaustalls mit permanentem Auslauf das Label «Schweizer Holz». «Lignum» vergibt als Dachorganisation der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft diese Auszeichnung, wenn über 80 % vom Bauholz aus dem Inland kommt und auch in der Schweiz verarbeitet wird. Von den 140,6 m³ Holz, das für den Anbau verbaut wurde, kamen 131,5 m³ aus der Schweiz, was einem Anteil von 93,6 % entspricht. „Der Rest sind OSB-Grobspanplatten, die in der Schweiz nicht mehr produziert werden und Dreischichtplatten, bei denen die Schweizer Produkte bei weitem nicht ausreichen“, sagte Biegger.

 

Nachhaltiges Bauen mit Schweizer Holz und regionalen Handwerker
Der Anbau wurde vom Architekturbüro Egger Partner AG, Schönenberg an der Thur, geplant und von C. Huber Holzbau GmbH, Egnach, aufgerichtet. Die Holzhandelsfirma Kuratle Jaecker, Märstetten, lieferte 108 m³ Brettschichtholz und 12,5 m³ Rahmenholz, wobei die Leimbinder von der Sägerei Roth in Burgdorf (BE) produziert wurden. „Sie ist eine von wenigen Schweizer Spezialfirmen, die solche Leimholzbinder noch herstellen“, sagte Fischer. Zudem kamen von der Sägerei Rutishauser aus Güttingen rund 11 m³ druckimprägniertes Fichtenholz für die Fassadenschalung. Der Neubau kostet samt Einrichtung und neuem Melkstand rund 1,2 Millionen Franken, wobei die Holzarbeiten etwa 350´000 Franken betragen. Durch den Einsatz von Schweizer Holz ergaben sich Mehrkosten von rund 8000 Franken. „Aufgrund dem ökologischen und sozialen Mehrwert ist dieser Aufpreis doch mehr als gerechtfertigt“, sagte Biegger. Lukas Ackermann erklärte, dass der Materialpreis der Konstruktion und der Gebäudehülle die gesamten Baukosten nur unwesentlich beeinflussen. „Ich will ja auch nicht, dass die Käserei, die mir die Milch abnimmt, die Milch aus dem Ausland bezieht“, sagte Ackermann. „Der Anbau soll in 15 Jahren abgeschrieben werden“, fügte seine Lebensgefährtin Tanja Stäheli hinzu.  

 

Bauen mit Schweizer Holz bringt auch sozialen Mehrwert
Auf dem Bau ist der Anteil von Schweizer Holz in den letzten Jahren stetig gesunken, da durch die EU-Förderpolitik, die niedrigeren Produktionskosten im Ausland und den schwachen Eurokurs importierte Holzprodukte zwangsläufig etwas billiger sind als Schweizer Waren. Simon Biegger bemerkte, dass in der Landwirtschaft noch sehr viele Bauten nicht mit Schweizerholz realisiert werden, obwohl es in der Schweiz sehr viel gute Holzverarbeitungsbetriebe gibt und betonte, dass bei der Verwendung von ausländischem Holz Schweizer Forstunternehmen und Holzverarbeitungsbetriebe leer ausgehen. Die Wertschöpfungskette beginnt dann allenfalls erst beim Zimmermann, der oftmals auch durch ausländische Montagegruppen ersetzt wird. Biegger bemerkte, dass es in der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft etwa 80´000 Arbeitsplätze gibt und in verschiedenen Berufen Lehrlinge ausgebildet werden. „Das ist aber nur möglich, wenn auch mit Schweizer Holz gebaut wird“, betonte Biegger.

 

 

 

 


 

 

Bericht Holzwirtschaft

 

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