Architektur Forum Ostschweiz

06.06.2023 16:17:59

Primarschule Martin Haffter bekam Label Schweizer Holz verliehen

Das Martin Haffter-Schulhaus in Weinfelden hat sich innert kurzer Zeit zu einem der bekanntesten öffentlichen Holzhäuser gemausert. Nun wurde der Bau mit dem Label Schweizer Holz ausgezeichnet.

CHRISTOF LAMPART

Dass ein Primarschulhaus auf einem Notspital zu steht, kommt nicht allzu oft vor. Dass es sich beim -Martin Haffter-Schulhaus in Weinfelden um jedoch um einen gelungenen Holzneubau handelt, davon konnten sich (Bau-)Fachleute vor kurzem vor Ort überzeugen. Eingeladen zum Infoanlass samt Führung hatte Lignum Ost in Zusammenarbeit mit dem Architektur Forum Ostschweiz und der Lignum Holzkette St.Gallen. In der Aula des dreigeschossigen Holzbaus, für dessen Errichtung rund 970 Kubikmeter regionales Holz verwendet wurde, erzählten am Bau involvierte Experten, was es für die Planung und Errichtung des Hauses gebraucht hatte, das schon in der kurzen Zeit seines Bestehens ein wichtiger, Identifikationsstiftender Faktor nicht nur für die Schülerinnen, Schüler und Unterrichtenden, sondern für die ganze Gemeinde geworden ist.

Innen und aussen ein „warmer Charakter“

Schulleiter Jean-Philipp Gerber geriet beim Aufzählen der Vorteile der neuen Schule ins Schwärmen. „Das Schulhaus ist in kurzer Zeit uns ein Schullern- und Lebensraum geworden“, so der Pädagoge. Das nicht zuletzt auch wegen seiner „heimeligen“ Beschaffenheit: „Wir konnten in der Bauphase das Projekt „Üses Holz üsen Stolz“ realisieren, was dazu führte, dass die Schülerinnen, die Schüler, die Lehrer, ja alle, die hier täglich zu tun haben, sich ganz stark mit dem Werkstoff Holz und dem Gebäude identifizieren. Der warme Charakter des Gebäudes, sowohl von aussen als auch von innen, kommt gut an“, so Gerber, für den feststeht, dass „wir alle hochzufrieden mit dem Bau sind“.

Spürbarer Stolz bei allen Beteiligten

Für Architekt Manuel Isler, Zürich, war im Architekturwettbewerb ein Holzbau schon früh ein Gedankenspiel, denn dadurch, dass das Gebäude auf dem Notspital zu stehen kommen sollte, „durfte es nicht zu schwer werden“, erklärte Isler. So, wie sich der Bau als Kubus von 45 mal 45 Meter nun präsentiere sei er „energetisch enorm effizient“ und die Raumaufteilung durch ein Clustersystem äusserst flexibel. Christof Walter, Geschäftsführer der Bornhauser Holzbau AG aus Weinfelden, die Teil der ausführenden Arbeitsgemeinschaft war, betonte, dass der Bau nicht nur anspruchsvoll, sondern auch sehr gelungen sei und baulich „Leuchtturmcharakter“ weit über Weinfelden hinaus habe. Baukommissionspräsident Armin Huber räumte ein, dass, bei allem Stolz aufs Erreichte, der Bau auch an etlichen Stellen sowohl in der Planung als in der Ausführung „Glück“ gehabt habe, denn alle Beteiligten seien nicht nur mit hoher Fachkompetenz, sondern auch einer gehörigen Portion Liebe gegenüber diesem Bau unterwegs gewesen. Denn nur so habe man sämtliche Klippen meistern können, die es auf einem solchen Weg zwangsläufig auch gebe.

Aufs Gesamte geachtet

Bei so viel Lob verwunderte es nicht, dass es noch eine Auszeichnung für das Martin-Haffter-Schulhaus gab, überreichte doch der Präsident von Lignum Ost, Paul Koch, Jean-Philipp Gerber das Label „Schweizer Holz“. Dabei betonte Koch, was den Bau auszeichnet: „Man hat hier aufs Gesamte geschaut, indem man einen Rohstoff aus der Region genommen hat, der supergut im Bereich der grauen Energie ist. Man hat die Wertschöpfung in der Region gelassen und so Arbeits- und Ausbildungsplätze gesichert. Es wurde hier auf eine biodiverse Umgebung geachtet und während des Projekts die ganze Schule mit einbezogen. Kurz: Hier wurde ein fantastisches Projekt realisiert, wie man es sich im Sinne der Nachhaltigkeit immer wünschen würde“.

 

 

 


 

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